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Niedersächsischer Antisemitismusbeauftragter besucht Celler Ausstellung zu judenfeindlichen Postkarten

Nach einem Besuch der Wanderausstellung „Abgestempelt. Judenfeindliche Postkarten“ im Bomann-Museum in Celle zeigt sich der Niedersächsischen Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Franz Rainer Enste, hoch beeindruckt.

Enste stellt fest: „Am Beispiel antisemitischer Postkarten, dem ersten modernen Massenmedium, wird in der Ausstellung „Abgestempelt“ deutlich, dass scheinbar harmlos daherkommende Alltagsstereotype häufig nicht nur die Grenzen des „guten Geschmacks“ übertreten, sondern auch in blanken Hass oder übelste Diffamierung ausarten können und somit alles andere als harmlos sind.“

Der Berliner Sammler Wolfgang Haney hat fast 1.000 antisemitische Postkarten zusammengetragen.

Die Ausstellung verfolgt unter anderem das Ziel, Besucherinnen und Besucher aufzuklären, damit sie lernen, sowohl Antisemitismus als auch andere Formen diskriminierender Etikettierung in der Gegenwart zu erkennen und zu deuten; denn nur, wenn man in der Lage ist, Codes zu dechiffrieren und Symbole zu erschließen, kann man sich dagegen wehren.

„Klar wird auch“, so Enste weiter, „dass sich Antisemitismus öffentlich nicht erst im Nationalsozialismus manifestierte. Vielmehr war er schon im 19. Jahrhundert ein verbreitetes Phänomen, alltäglich und geläufig – sonst hätte man nicht mit antijüdischen Motiven auf Postkarten Werbung betreiben können.“

Der Besuch dieser Ausstellung sei daher nicht zuletzt für Schulklassen besonders empfehlenswert.

Die Ausstellung wurde 1999 vom Jüdischen Museum Frankfurt a. M. und dem Museum für Kommunikation Frankfurt a. M. als Wechselausstellung erarbeitet und von der Bundeszentrale für politische Bildung als Wanderausstellung verliehen.

Die Wanderausstellung "Abgestempelt – Judenfeindliche Postkarten" ist noch bis zum 04. September 2022 im Bomann-Museum in Celle zu sehen.

(https:// Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens | Nds. Justizministerium (niedersachsen.de).

Schmuckgrafik   Bildrechte: MJ
Logo des Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens   Bildrechte: MJ

Artikel-Informationen

erstellt am:
08.08.2022

Ansprechpartner/in:
Geschäftsstelle des Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens

Nds. Justizministerium
Am Waterlooplatz 1
30169 Hannover
Tel: (0511) 120 - 8750

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