Leitender Geschäftsführer des Vereins 321-2021: 1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland e. V., Andrei Kovacs, auf Einladung des Niedersächsischen Antisemitismusbeauftragten, Franz Rainer Enste, zu Besuch in Niedersachsen.
Der Niedersächsischen Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Franz Reiner Enste, begrüßt am morgigen Donnerstag den Leitenden Geschäftsführer des Vereins 1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland e. V., Andrei Kovacs, zu einem zweitägigen Besuch in Niedersachsen. Der Nds. Landesbeauftragte und der Ltd. Geschäftsführer werden verschiedene Termine wahrnehmen.
Am Donnerstagnachmittag ist der Besuch der Gedenkstätte Bergen-Belsen geplant. Neben einer Führung durch die Leiterin der Gedenkstätte, Frau Dr. Elke Gryglewski, ist ein persönlicher Gedankenaustausch vorgesehen, dem auch der Leiter der Forschung und Dokumentation der Gedenkstätte, Herr Dr. Thomas Rahe, beiwohnen wird
Im Anschluss steht die Besichtigung der Villa Seligmann – Haus der jüdischen Musik an. Neben einer Führung ist auch hier ein Austausch mit dem Direktor der Villa Seligmann, Herrn Eliah Sakakushev-von Bismarck vorgesehen. Am Abend präsentiert die Villa Seligmann das Kammerkonzert „Kafka Fragmente“. Die vom Komponist György Kurtág vertonten Tagebücher, Briefe und Fragmente Franz Kafkas werden gesungen von Sopranistin Sarah Maria Sun unter Begleitung der Violinistin Elisabeth Kufferath. Das Konzert stellt einen musikalischen Ausklang des ersten Besuchstages dar.
Am Freitagvormittag folgt der Besuch der Gedenkstätte Ahlem. Nach einer Führung durch den stellv. Leiter der Gedenkstätte, Shaun Hermel, bleibt Zeit für einen Gedankenaustausch bei einem gemeinsamen Mittagessen, bevor es schließlich zum ZeitZentrum Zivilcourage geht. Dort wird Dr. Jens Binner, Direktor des ZeitZentrum Zivilcourage die Gäste durch das Zentrum führen.
„Ich freue mich sehr, dass Herr Kovacs meiner Einladung gefolgt ist und wir damit die Möglichkeit eines gezielten Informationsaustausches haben. Denn ein besseres gegenseitiges Verständnis wird durch Vernetzung und Informationsaustausch gefördert“, so Enste.
Wie der Landesbeauftragte gegen Antisemitismus im Vorfeld des Besuchs ausdrücklich hervorhebt, ist dieser Besuch und der damit verbundene Austausch für seine Arbeit von unerlässlicher Bedeutung. „Die Erinnerung an das Leidvolle der düsteren Jahre der Nazi-Diktatur ist für uns heute ein wichtiger Bestandteil erinnerungskultureller Arbeit. Vor dem Hintergrund unsäglicher, scheinbar wieder salonfähig gewordener antisemitischer Äußerungen muss dabei der Blick jedoch stets auch auf das Hier und Jetzt gelenkt werden.“
Einen besonders wichtigen Teil der Arbeit des Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens bilden seit Aufnahme dieser Tätigkeit neben der Pflege einer intensiven Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Akteuren die Besuche der Gedenkstätten vor Ort. Als Ansprechpartner sucht Enste hier den direkten Kontakt und einen regen persönlichen Gedankenaustausch.
Der Musiker und Unternehmer Andrei Kovacs stammt aus einer jüdisch-ungarischen Familie. Seine Großeltern überlebten das Budapester Ghetto und das Konzentrationslager Bergen-Belsen. Der 46-Jährige ist seit 2019 leitender Geschäftsführer des Vereins "321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, Veranstalter des bundesweiten Festjahres, das 2021 unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten in der ganzen Bundesrepublik veranstaltet wurde . Als leitender Geschäftsführer ist Herr Kovacs verantwortlich für die Vorbereitung, für die Planung und für die Ausführung des Festjahres. Pandemiebedingt ist das Festjahr, das offiziell am 21. Februar 2021 eröffnet wurde, nunmehr bis zum 31. Juli 2022 verlängert worden.
Artikel-Informationen
erstellt am:
23.03.2022
Ansprechpartner/in:
Geschäftsstelle des Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
Nds. Justizministerium
Am Waterlooplatz 1
30169 Hannover
Tel: (0511) 120 - 8750