Honey Badgers in Action

Als „ausgesprochen furchtlos“ wird er von Experten häufig beschrieben, manche sprechen sogar vom „mutigsten Tier der Welt“ – die Rede ist vom Honigdachs (englisch: Honey Badger), dem neuen Maskottchen der frisch formierten Rugby-Mannschaft in der Jugendanstalt Hameln.

Unter Vermittlung der Niedersächsischen Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann und gefördert durch die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung und den Landessportbund Niedersachsen wurden die „Hameln Honey Badgers“ im August dieses Jahres gegründet. Zurück geht die Idee für das erstmals durchgeführte Rugby-Projekt auf den Vorsitzenden des Vereins Herzschläger e.V., Sportwissenschaftler Torge Wittke. Nun ließ sich Ministerin Dr. Wahlmann in einer der letzten Trainingseinheiten vor einem Testspiel gegen Regionalligist Rugby Ricklingen bei einem Besuch in der Anstalt persönlich von den sportlichen Fähigkeiten der jugendlichen Gefangenen überzeugen.

Diese wurden durch Wittke, den Leiter des Sportdienstes der Jugendanstalt Hendrik Kockel und Rugby-Zweitliga-Trainer Hendrikus Wentzel in den letzten sechs Wochen intensiv in die Welt von „Trys“, „Scrums“ und „Tackles“ eingeführt. Eine der wichtigsten Regeln dabei: Der Schiedsrichter bzw. die Schiedsrichterin hat immer Recht – einzelne Entscheidungen der Unparteiischen werden auf dem Spielfeld nicht diskutiert. Und so übten sich die Gefangenen im Projekt in Fairness und Disziplin während sie durch die stetige Weiterentwicklung ihres sportlichen Könnens spielerisch Selbstvertrauen tankten. Beim Besuch der Ministerin zirkulierte der Rugbyball gefällig durch die Reihen, ließen Läufer ihre Gegner mit einfallsreichen Finten ins Leere springen und brachten Verteidiger die gegnerischen Angreifer mit perfekt getimten Tacklings gezielt zu Boden. Unsportlichkeiten bleiben aus.

Die Ministerin zeigte sich vom Niveau der Spieler und von dem Projekt insgesamt begeistert: „Es ist großartig zu sehen, was Torge Wittke und sein Team gemeinsam mit den Bediensteten der Jugendanstalt Hameln in so kurzer Zeit geleistet haben. Die Spieler haben sich schnell ein großes technisches und taktisches Verständnis angeeignet und bewegen sich schon jetzt auf hohem sportlichen Niveau. Viel wichtiger aber noch: Die jugendlichen Gefangenen haben in diesem Projekt gelernt, respektvoll miteinander umzugehen, ihre Stärken im fairen Wettkampf gezielt einzusetzen und gemeinsam als Team zusammenzuarbeiten – Fähigkeiten, die auch im Leben außerhalb der Gefängnismauern eine wichtige Rolle spielen. Ich bin daher überzeugt, dass Projekte wie dieses die Resozialisierung der Gefangenen fördern und damit im Ergebnis zu unser aller Sicherheit beitragen. Dass die Jugendlichen nebenbei Selbstvertrauen tanken konnten und noch dazu großen Spaß am Rugby-Sport hatten, war mehr als deutlich zu erkennen. Ich danke allen Beteiligten, die dieses tolle Projekt ermöglicht haben.“