Enste: „Der Grundidee des Projekts ‚1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland‘ einen nachhaltigen Fortgang geben.“
Der Niedersächsische Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Dr. Franz Rainer Enste, begrüßt ausdrücklich die Auslobung eines besonderen Ehrenpreises für die Sichtbarmachung jüdischen Lebens in Deutschland durch den Bundesbeauftragten, Dr. Felix Klein.
1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland war in den zurückliegenden eineinhalb Jahren der äußere Anlass, auf die wechselvolle Geschichte der Jüdinnen und Juden in unserem Land zu blicken und dabei vor allem ein besonderes Augenmerk auf die vielfältige sowie lebendige Gegenwart zu legen.
Das Festjahr „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ sollte zeigen, dass das jüdische Leben und die reiche jüdische Kultur seit vielen Jahrhunderten einen ebenso bereichernden wie inspirierenden Bestandteil von uns selbst bilden.
Das inzwischen offiziell beendete Festjahr hat mit seinen einzigartigen und dabei mehr als 2.400 Veranstaltungen zählenden Konzerten, Lesungen, Ausstellungen, Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Theateraufführungen u.v.a.m. einzigartige Möglichkeiten der Begegnung sowohl in persönlicher als auch in digitaler Form geschaffen.
Es hat auf diese Weise dazu verholfen, nicht nur die wertvollen historischen Wurzeln, sondern auch die aktuell vielfältige Lebendigkeit des Judentums in Deutschland sichtbar zu machen.
Enste: „Viele tausend Menschen haben an den Veranstaltungen teilgenommen und so für eine ebenso überraschende wie überwältigende Resonanz gesorgt. Sie haben bleibende, unvergessliche Momente des gegenseitig wertschätzenden Zusammenlebens geschaffen.“
Das Festjahr sei - so Enste weiter - auf diese Weise zu einem außerordentlich starken Zeichen gegen jegliche Form von Antisemitismus in unserem Land geworden. Es sei wünschenswert, wenn dessen Grundidee noch möglichst lange nachwirken könnte.
Vor diesem Hintergrund begrüßt er ausdrücklich, dass nunmehr der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus im Jahr 2022 erstmalig einen Ehrenamtspreis ausruft. In Kooperation mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland und der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt lädt Dr. Felix Klein die Einzelpersonen, Initiativen und anderen Vorhaben, die sich für „mehr“ jüdisches Leben in Deutschland einsetzen, dazu ein, sich an diesem Wettbewerb zu beteiligen.
Das Engagement der Teilnehmenden sollte zum Abbau von Vorurteilen, Unkenntnis oder Klischees beitragen, sich mit dem kulturellen Reichtum jüdischen Lebens auseinandersetzen oder erfolgreiche Wege zur Wissensvermittlung über aktuelles jüdisches Leben im Bildungsbereich aufzeigen.
Die Bewerbungen können bis zum 31. August 2022 eingereicht werden. Eine fachkundige Jury, welche unter anderem aus der jüdischen Schriftstellerin Lena Gorelik („Wer wir sind“, 2021 oder „Lieber Mischa, Du bist ein Jude“, 2011) und Andrei Kovacs, dem leitenden Geschäftsführer vom Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ besteht, berät nach Ablauf der Bewerbungsfrist über die Einsendungen und entscheidet, wer im November 2022 den Ehrenamtspreis erhalten wird.
Nähere Informationen zum Wettbewerb finden sich unter BAS - Ehrenamtspreis jüdisches Leben (antisemitismusbeauftragter.de) oder flyer-ehrenamtspreis-juedisches-leben.pdf (antisemitismusbeauftragter.de) sowie aus dem Bewerbungsformular - Ehrenamtspreis für Jüdisches Leben (antisemitismusbeauftragter.de).
Der Niedersächsische Landesbeauftragte, Franz Rainer Enste, wünscht sich eine möglichst große Beteiligung aus Niedersachsen. Er betont: „Im vergangenen Jahr haben wir gesehen, dass es gerade auch in unsrem Bundesland viele engagierte Schülerinnen und Schüler, Gemeinden und Vereine sowie vielfältige Initiativen aus dem Bereich der Zivilgesellschaft gegeben hat, die sich für den Erhalt, die Stärkung und Sichtbarmachung der jüdischen Kultur in Niedersachsen aktiv eingesetzt haben. Eigentlich verdienen sie alle einen Ehrenpreis…! Ich möchte in jedem Fall alle niedersächsischen Projektträger ausdrücklich dazu ermutigen, sich nunmehr für den jetzt ausgelobten Ehrenamtspreis zu bewerben.“