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Dem Hass entschieden entgegentreten.

Der Niedersächsische Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Dr. Franz Rainer Enste, ruft anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages am 27. Januar zur Erinnerung und Wachsamkeit auf


„Vor 76 Jahren, am 27. Januar 1945, erreichten Truppen der Roten Armee die Tore des Konzentrationslagers Auschwitz. Sie befreiten Tausende, die in den Jahren, Wochen und Tagen zuvor unvorstellbare Grausamkeiten erleiden mussten. Für diejenigen, welche bei Erschießungen, durch Verhungern, erstickt mit LKW-Abgasen und in den Gaskammern umgebracht worden waren, für die zu Tode Gefolterten und für die im heroischen Widerstand etwa des Warschauer Ghettos Erschossenen kam die Befreiung vom Terrorregime des Nationalsozialismus zu spät. Ihr aller Schicksal aber mahnt uns bis heute, immer und überall für Menschenrechte und Demokratie einzustehen. Der ungeheure Zivilisationsbruch und Kulturverlust in Deutschland - und diese zentrale Erkenntnis müssen wir uns immer wieder nachdrücklich vor Augen führen - geschah nicht aus heiterem Himmel. Menschen wurden zu Mördern, weil sie systematisch herangeführt wurden, die Indoktrination und Propaganda des NS-Rassenwahns für bare Münze zu nehmen, und weil sie keine ausreichenden Immunkräfte besaßen gegen das langsame, aber beharrliche Abgleiten in die Unmenschlichkeit. Sie verstießen so gegen alle Regeln eines friedlichen Zusammenlebens von Menschen - seien diese sozial, humanistisch oder religiös begründet. Die Mechanismen zur Beeinflussung öffentlicher und privater Meinungen sind zu Anfang des 21. Jahrhunderts mächtiger als je zuvor. Als eine von den Werten unseres Grundgesetzes geprägte Gesellschaft müssen wir - gerade vor dem Hintergrund unserer deutschen Geschichte - aller Verachtung anderer und allem Hass auf andere immer wieder mit äußerster Zivilcourage entschieden entgegentreten, und zwar im virtuellen Raum wie im Alltagsleben.“

Schmuckgrafik   Bildrechte: MJ

Artikel-Informationen

erstellt am:
25.01.2021

Ansprechpartner/in:
Geschäftsstelle des Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens

Nds. Justizministerium
Am Waterlooplatz 1
30169 Hannover
Tel: (0511) 120 - 8750

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