Aufführung des Einakters „Die Judenbank“ im Staatstheater Hannover
Zur Handlung: Dominikus Schmeita entdeckt eines Tages ein Schild an seiner Lieblingsbank mit der Aufschrift „Nur für Juden“. Verwirrt, aber pflichtbewusst hält er sich nicht nur an das Verbot, sondern entscheidet nach einigen Überlegungen über die Auswirkungen des Nationalsozialismus in seinem Dorf, dass er nunmehr auch Jude werden will, um wieder auf der Bank sitzen zu dürfen. Sein Leben nimmt einen unvorhersehbaren Lauf, nachdem er dem Führer in Berlin über sein Vorhaben informiert.
Leise, aber überzeugend setzt sich das Ein-Personen-Stück in monologischem Aufbau mit der Zeit des Nationalsozialismus, dem Mitläuftertum und ganz gewöhnlichem Faschismus auseinander. Geschrieben wurde das anrührende Theaterstück „Die Judenbank“ im Jahr 1995 von dem Autor und Dramaturgen Reinhold Massag. Noch im selben Jahr wird es am Landestheater Schwaben in Memmingen uraufgeführt und erhält den Förderpreis der Bayerischen Theatertage in Hof.
Diesen November schlüpft nun der Theaterschauspieler Lars Wild in Hannover in die Rolle des Dominikus Schmeita und spiegelt dem Publikum eine Epoche der verlogenen Idylle, an die sich gerade in der aktuellen Zeit kritisch zurückerinnert werden muss, um eine Wiederholung geschichtlicher Ereignisse nachhaltig verhindern zu können. „Die Befassung mit dem höchst Leidvollen der jüngsten Geschichte dient stets als Grundlage für eine an den Menschenrechten orientierten Politik für die Zukunft. Daher ist es von ungeheurer Wichtigkeit, dass sich insbesondere junge Menschen das Theaterstück ansehen. “, so der Landesbeauftragte.
Das Schauspiel gastiert am Donnerstag, den 11. November 2021 für eine Abendveranstaltung ab 19.30 Uhr im Ballhof Zwei. Zu Gast wird auch der niedersächsische Landesbeauftragte sein, der nach der Aufführung zusammen mit der Intendantin des Schauspiel Hannover, Sonja Anders, zu einem Gespräch zusammenkommt und sich den Fragen des Publikums stellt.
Eine weitere Aufführung, welche auf Wunsch des Landesbeauftragten hauptsächlich Schülerinnen und Schülern vorbehalten ist, findet am Freitag, den 12.November 2021 ab 11.00 Uhr ebenfalls im Ballhof Zwei statt. Hier wird Enste zusammen mit dem Niedersächsischen Kultusminister Grant Henrik Tonne für ein Anschlussgespräch vor Ort sein. Der Landesbeauftragte hofft, das junge Publikum durch dieses reflektierende Stück zu mehr Courage und Engagement gegen Antisemitismus motivieren zu können. Weiter statuiert er: „Die Jugend darf die Vergangenheit nicht vergessen, um für die Zukunft gewappnet zu sein. In diesem Sinne fungiert unsere Erinnerungskultur als ein einzigartiges Immunsystem, welches gerade junge Menschen in der hyperkomplexen Welt vor antisemitischen und verschwörungsideologischen Thesen schützen kann.“ So sei Enste dem Staatstheater Hannover sehr dankbar, dass es die Idee, das Stück aufzuführen, aufgegriffen habe, und somit ein Lehrstück zum Erkennen von Stereotypenbildung und Abgrenzungsmechanismen zeige.
Die Karten sind telefonisch im Abo- und Kartenservice unter +49 511 9999 1111 oder online unter Staatstheater Hannover (staatstheater-hannover.de)erhältlich. Interessierte Lehrkräfte und Schulgruppen können Karten unter schule@staatstheater-hannover.de reservieren.