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Niedersächsisches Präventionsprogramm erhält Förderpreis der Stiftung Kriminalprävention

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Landespräventionsrats Niedersachsen (LPR) wurden heute in Münster mit dem „Meilenstein der Kriminalprävention“ ausgezeichnet.

Mit dieser erstmals verliehenen Auszeichnung würdigte die Stiftung Kriminalprävention die Entwicklung und Einführung des Programms „Beccaria“ als Ausnahmeleistung für Deutschlands Entwicklung in der Kriminalprävention. Ausgezeichnet wurden namentlich der Geschäftsführer des LPR Erich Marks, die Leiterin des Programms „Beccaria“ Dr. Anja Meyer sowie das Team der Geschäftsstelle des LPR im Niedersächsischen Justizministerium.

Das Programm wurde dort als umfassende Qualitätsinitiative für Fachkräfte der Kriminalprävention entwickelt. Bereits 150 Personen wurden nach diesem Programm aus- und fortgebildet.

Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz: „Ich bin stolz darauf, dass Erich Marks, Dr. Anja Meyer und ihr Team diese hohe Auszeichnung erhalten haben. Sie haben mit ihrer über 10-jährigen intensiven Arbeit national und international beachtete Standards für eine wirkungsvolle und nachhaltige kriminalpräventive Arbeit gesetzt. Die systematische Aus- und Fortbildung von Fachkräften ist elementar für eine erfolgreiche Kriminalprävention.“

Hintergrund:

Die Stiftung Kriminalprävention ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Münster. Ihr Zweck ist die Förderung von anwendungsorientierten Strategien zur Vermeidung oder Reduzierung normabweichenden Verhaltens (Kriminalprävention) und die Implementierung in gesellschaftliches und staatliches Handeln (Kriminalpolitik). Die Stiftung verleiht einmal jährlich den mit bis zu 50.000,00 EUR dotierten Deutschen Förderpreis Kriminalprävention an inhaltlich und methodisch beispielgebende Projekte der Kriminalprävention. Im Jahr 2013 wird erstmals der Preis „Meilenstein der Kriminalprävention“ vergeben.

Der Landespräventionsrat Niedersachsen (LPR) wurde im Jahr 1995 durch Beschluss der Niedersächsischen Landesregierung gegründet. Neben rund 200 kommunalen Präventionsgremien sind dort etwa 60 landesweit tätige Verbände, Institutionen und Ministerien sowie nachgeordnete Behörden und wissenschaftliche Einrichtungen vertreten. Die Geschäftsstelle des LPR im Niedersächsischen Justizministerium koordiniert mit ihren 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alle erforderlichen Maßnahmen und stimmt sich eng mit dem Vorstand ab, der seinerseits die Mitglieder vertritt. Die Geschäftsstelle stellt zugleich die Schnittstelle zur Informationsvermittlung zwischen der kommunalen Ebene einerseits und der Landes-, Bundes- sowie internationalen Ebene andererseits dar. Sie berät, unterstützt, fördert und qualifiziert kommunale Präventionsgremien und Akteure der örtlichen Kriminalprävention. Daneben initiiert und koordiniert sie landesweite Modellprojekte zur Kriminalprävention und führt Informations- und Fachveranstaltungen sowie Fortbildungen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten durch. Der LPR wird nach 2011 in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal mit einem Preis der Stiftung Kriminalprävention ausgezeichnet (2011 für das Projekt „SPIN“, 2013 für das Programm „Beccaria“).

Detaillierte Informationen zu Arbeitsschwerpunkten des Landespräventionsrates Niedersachsen finden Sie auf der Homepage www.lpr.niedersachsen.de.

Die Beccaria-Qualitätsinitiative ist ein Programm des Landespräventionsrates Niedersachsen (LPR), das sowohl national als auch international zu den Vorreitern im Handlungsfeld der Kriminalprävention gehört. Namensgeber des Programms ist der italienische Rechtsphilosoph und Strafrechtsreformer Cesare Beccaria, der 1764 den Ausspruch prägte „Besser ist es, den Verbrechen vorzubeugen, als sie zu bestrafen.“ Das von 2003 bis 2011 mit EU-Mitteln in Kooperation mit europäischen Partnern in Frankreich, Großbritannien, Italien, Belgien, Dänemark, Estland, Polen, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn entwickelte Programm gehört zum festen Angebot des LPR. Das Programm wurde u.a. im Jahr 2010 auf dem 12. Kongress der Vereinten Nationen „Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege“ in Salvador, Brasilien, vorgestellt.

Das Beccaria-Programm besteht aus den folgenden Bausteinen:

    • Beccaria-Standards zur Planung, Durchführung und Überprüfung von Interventions- und Präventionsprojekten, die in 19 Sprachen vorliegen.
    • Beccaria-Qualifizierungsprogramm, mit dem im jährlichen Turnus Personen weitergebildet werden, die im kriminalpräventiven Bereich tätig sind.
    • Masterstudiengang „Präventive Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Kriminologie und Kriminalprävention“ gemeinsam mit der Ostfalia-Hochschule für angewandte Wissenschaft, durch den Studenten im Bereich Kriminalprävention ausgebildet werden.
    • Beccaria-Evaluationsagentur zur Unterstützung der Evaluation kriminalpräventiver Projekte.
    • Beccaria-Qualitätswerkzeuge, mit denen die Qualität kriminalpräventiver Projekte gesichert wird.
    • Beccaria-Portal (englischsprachig) zur Verbreitung von kriminologischem und kriminalpräventivem Wissen.

Weitere Informationen können unter www.lpr.niedersachsen.de oder www.beccaria.de abgerufen werden.

Presseinformation

Artikel-Informationen

erstellt am:
08.11.2013

Ansprechpartner/in:
Herr Alexander Wiemerslage

Nds. Justizministerium
Pressesprecher
Am Waterlooplatz 1
30169 Hannover
Tel: 0511 / 120 - 5044
Fax: 0511 / 120 - 5181

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